Schützenverein Oeynhausen e.V.

Der tra­di­tio­nel­le Königstanz

Der tra­di­tio­nel­le Königstanz beim Oeyn­hau­ser Schüt­zen­fest wird in Form eines Menu­etts durch­ge­führt und stammt in sei­ner Aus­füh­rung aus den Anfän­gen des 20. Jahr­hun­derts. Es wur­de von älte­re Mit­bür­gern über­lie­fert, dass der Tanz in sei­ner jet­zi­gen Form schon seit über 100 Jah­ren durch­ge­führt wird und schrei­ben sei­nem Ursprung ein­hel­lig dem Oeyn­hau­ser Bür­ger und Schüt­zen­bru­der Anton Gel­haus zu.

Ent­ste­hung und Geschichte:

Anton Gel­haus war um das Jahr 1910 beim Mili­tär und bei den Offi­zie­ren als Ordon­nanz ange­stellt. Ordon­nan­zen wur­den als Boten­gän­ger, Schuh­put­zer und sons­ti­ge Bediens­te­te ein­ge­setzt. Dar­über hin­aus waren sie auch als Kell­ner bei Fest­lich­kei­ten, den so genann­ten Offi­ziers­bäl­len, im Ein­satz. Bei einer die­ser Fei­er­lich­kei­ten wur­de ein Menu­ett, ein fran­zö­si­scher Gesell­schafts­tanz im 3/4 Takt, getanzt. Die­ses muss es Anton Gel­haus beson­ders ange­tan haben. Als er im Jahr 1911 die Königs­wür­de in Oeyn­hau­sen errang, führ­te er das Menu­ett als sei­nen Königstanz auf, so dass der heu­ti­ge Königstanz “gebo­ren” wur­de und im Jahr 1911 sei­ne Urauf­füh­rung in Oeyn­hau­sen hat­te. Seit die­ser Zeit wird der Königstanz, seit nun­mehr über 111 Jah­ren, jedes Jahr auf die glei­che Art und Wei­se auf dem Schüt­zen­fest auf­ge­führt und zieht Scha­ren an Zuschau­ern aus Nah und Fern an und in sei­nen Bann.

Der Königstanz:

Der Oberst lässt die Schüt­zen und Fah­nen­ab­ord­nun­gen in U‑Form im Fest­zelt antre­ten.
Nach sei­nem Kom­man­do: “Zu Ehren des Königs­paa­res — Ach­tung prä­sen­tiert das Gewehr — Augen rechts und links!” wird kurz der Prä­sen­tier­marsch ange­spielt, bevor der Königstanz zu den Klän­gen des Edel­weiß­wal­zers beginnt und durch­ge­führt wird. Hier­zu gelei­ten die Königs­of­fi­zie­re den König auf die Tanz­flä­che. Anschlie­ßend wird zuerst die Köni­gin und danach alle Hof­da­men ein­zeln nach­ein­an­der zum Tanz mit ihrem König und anschlie­ßend wie­der zurück an den Königs­tisch geführt. Hier­bei grü­ßen die Offi­zie­re die Damen mit einem mili­tä­ri­schen Gruß / Salut und die Damen bedan­ken sich mit einem vor­neh­men Nicken für das Geleit. Nach­dem der König mit sei­ner Köni­gin und allen Hof­da­men getanzt hat, gelei­ten die Königs­of­fi­zie­re den König wie­der zurück zum Königs­tisch,  neh­men gemein­sam, mit ihrem König in der Mit­te, vor dem Königs­tisch Auf­stel­lung und bit­ten die Damen durch eine kur­ze Ver­nei­gung zum gemein­schaft­li­chen Tanz.

Wenn das Königs­paar und der Hof­staat den Tanz been­det hat, wer­den alle Damen wie­der zum Königs­tisch gelei­tet. Nach dem Kom­man­do des Oberst: “Das Gewehr über, rechts und links um, zum Para­de­marsch an die The­ke — im Gleich­schritt — marsch.” mar­schie­ren der König mit sei­nen Königs­of­fi­zie­ren im Stech­schritt, gefolgt von allen Schüt­zen, an die The­ke um gemein­sam auf das gute Gelin­gen des Königstan­zes anzustoßen.

Recher­chiert von Ehren­of­fi­zier Paul Klo­cke auf Grund­la­ge von Erzäh­lun­gen älte­rer Schützenbrüder